Kinderarmut darf es in einem reichen Land wie Baden-Württemberg nicht geben
Am 15. Mai jeden Jahres wird weltweit der Internationale Tag der Familie gefeiert – eine Gelegenheit, die Vielfalt und Bedeutung dieses grundlegenden sozialen Bausteins zu würdigen.
Der Internationale Tag der Familie wird jedes Jahr am 15. Mai gefeiert und dient als Anlass, die Bedeutung der Familie in der Gesellschaft zu würdigen. Seit seiner Proklamation durch die Vereinten Nationen im Jahr 1993 hat dieser Tag an globaler Anerkennung gewonnen und bietet eine Plattform, um über die Herausforderungen und Chancen nachzudenken, die Familien weltweit betreffen.
Daher steht der 31. Internationale Tag der Familie für den DFV BW ganz im Zeichen der Kinderarmut. Kinder die von Armut betroffen sind leben in Familien die Armutsgefährdet oder Arm sind. Daher muss auf die Armutsbekämpfung ein zentrales Augenmerk gelegt werden, denn Familien sind das Herzstück unserer Gesellschaft, so der Vorsitzende des DFV Landesverbandes Baden-Württemberg Alexander Schoch.
Die Zahl der armen und ärmeren Menschen in Deutschland stagniert auf einem hohen Niveau. Das zeigt der aktuelle Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Besonders betroffen sind die Kleinsten: Kinderarmut erreicht demnach einen Rekordwert. Mehr als jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. Das sind 2,8 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Kinder- und Jugendarmut verharrt seit Jahren auf diesem hohen Niveau. Leider sind trotz langer guter wirtschaftlicher Entwicklung die Zahlen kaum zurückgegangen. Kinderarmut ist seit Jahren ein ungelöstes strukturelles Problem in Deutschland und die Corona-Krise hat die Situation für arme Kinder und ihre Familien weiter verschärft.
Aufwachsen in Armut begrenzt, beschämt und bestimmt das Leben von Kindern und Jugendlichen – heute und mit Blick auf ihre Zukunft. Das hat auch für die Gesellschaft erhebliche negative Folgen, daher muss die Vermeidung von Kinderarmut gerade jetzt, in Krisenzeiten, politische Priorität haben, so Alexander Schoch.
Um Armut zu bekämpfen, müssen wir gerade die Familien stärken. Die Familien müssen uns das Wert sein, denn sie haben für unsere Gesellschaft eine zentrale Bedeutung. In Familien übernehmen Menschen dauerhaft Verantwortung füreinander. Die Familie steht nach dem Grundgesetz unter dem besonderen Schutz des Staates, daher ist es Aufgabe von Politik und Gesellschaft, Familien in all ihrer Vielfalt und ihren unterschiedlichen Ausprägungen zu unterstützen und Kindern ein gutes Aufwachsen ohne Armut zu ermöglichen, dann kann eine Familie ihrer gesellschaftlichen Aufgabe auch vernünftig erfüllen, nämlich Kinder und Jugendliche Nähe und Geborgenheit erfahren zu lassen, Verlässlichkeit und Solidarität und Verantwortung füreinander zu übernehmen. In der Familie lernen Kinder, die elementaren Dinge des Lebens kennen und in einer Gemeinschaft zu leben. Sie können ihre Fähigkeiten und Grenzen erproben, erwerben soziale Kompetenz und lernen, Rücksicht und Toleranz zu nehmen.
Der DFV verfolgt mit seinen Forderungen an die Politik, für Familien gemeinsam mit den Familien konsequent das Ziel, die Rahmenbedingungen für Familien stetig zu verbessern, dazu gehört auch die Einführung einer Kindergrundsicherung. Ein nachhaltiger Wandel der Gesellschaft hin zu mehr Familiengerechtigkeit kann jedoch nur gelingen, wenn alle Verantwortung dafür übernehmen. Daher setzen wir uns auch für lokale Bündnisse für Familie in dem sich z.B. Vertreterinnen und Vertreter aus Wohlfahrtsverbänden, Unternehmen, Kommunen, Kammern, Trägern von Einrichtungen, Kirchen, Gewerkschaften sowie Familien und Einzelpersonen gemeinsam für mehr Familiengerechtigkeit vor Ort engagieren ein.